Luis Alberto „Lucho“ Suárez Díaz (* 24. Januar 1987 in Salto) ist ein uruguayischer Fußballspieler. Seit Juli 2014 steht der Stürmer beim spanischen Verein FC Barcelona in der Primera División unter Vertrag. Er trägt den Spitznamen El Pistolero(„der Pistolenschütze“), an den seine Handbewegungen beim Torjubel erinnern. Luis Suárez ist Rekordtorschütze der uruguayischen Nationalmannschaft, genießt in seinem Heimatland höchste Anerkennung und ist für seine herausragenden fußballerischen Leistungen international bereits mit zahlreichen renommierten Auszeichnungen bedacht worden.
Gleichzeitig ist Suárez für eine auffällige Häufung von schweren und weniger schweren Verstößen gegen den Fair-Play-Gedanken und explizite Regeln des sportlichen Verhaltens, die zum Teil harte Sanktionen nach sich zogen, international berüchtigt. Nachdem er während der Weltmeisterschaft in Brasilien bereits zum dritten Mal in seiner Karriere einen Gegenspieler gebissen hatte, wurde Suárez im Juni 2014 vom Fußball-Weltverband FIFA zu einer Sperre von neun Pflichtländerspielen, einem viermonatigen Ausschluss von jeglichen Fußball-Aktivitäten sowie einer Geldstrafe verurteilt.
Suárez kam im saltenischen Barrio Cerro als viertes von sieben Kindern von Rodolfo Suárez und Sandra Díaz zur Welt. Im Alter von sieben Jahren zog er mit seiner Familie nach Montevideo. Die Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen: Der Vater, ein ehemaliger Soldat, arbeitete als Hauswart, und verließ seine Frau und Kinder, als Luis Suárez rund neun Jahre alt war. Die Mutter sorgte anschließend als Putzfrau für den Lebensunterhalt ihrer Kinder, auch Suárez selbst trug zu dieser Zeit bereits als Straßenfeger zum Familieneinkommen bei. Seine Schulausbildung begann er zunächst in der Escuela Nº 171.
Mit dem Fußballspielen begann Luis Suárez im Alter von vier Jahren. Seinem Vater, der als rechter Flügelspieler bei Deportivo Artigas in Salto in der Departamento-Auswahl spielte, war bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt seitens des montevideanischen Vereins Danubio Geld geboten worden, damit er sich dem Verein anschließt; er lehnte dies jedoch ab.
1998 trat er der Jugendabteilung Nacional Montevideos bei. Nachdem er in der Séptima spielend zwischenzeitlich Probleme hatte, im Team mitzuhalten, wurde er etwa 14-jährig von den seinerzeit verantwortlichen José Luis Spósito und Wilson Pírez für die Reservemannschaft (Formativas) Nacionals ausgewählt. Im Alter von 16 Jahren stieß er zur Ersten Mannschaft. Zu jener Zeit lebte er in der Pension des Vereins für die aus dem Landesinneren stammenden Spieler, in der auch Sebastián Viera wohnte, welcher Suárez zu Karrierebeginn als sehr ruhigen Spieler charakterisierte. Nachdem er im März 2005 im Rahmen des Punta Cup Torschützenkönig wurde, debütierte Suárez am 3. Mai 2005 in der Ersten Mannschaft der Bolsos, als er im Spiel der Copa Libertadores gegen den kolumbianischen Verein Atlético Junior für Sebastián Vázquez eingewechselt wurde.
Zunächst war er Ergänzungsspieler, bis er sich in einen Stammplatz im Sturm des Teams erkämpfte. Seinen ersten Pflichtspieltreffer erzielte er am 10. September 2005. In der Saison 2005/06 wurde er uruguayischer Meister. In Apertura und Clausura dieser Meistersaison sind 29 Einsätze und 12 Torerfolge notiert. Die Quellenlage ist hier jedoch uneinheitlich.
Zur Spielzeit 2006/07 wechselte Suárez in die Niederlande zum FC Groningen, wobei je nach Quellenlage eine Ablösesumme von 800.000 Euro bzw. ungefähr eine Million US-Dollar genannt wird.
Zum Zeitpunkt seines Wechsels sprach er weder Niederländisch noch Englisch, sodass ihm die Umstellung anfangs schwerfiel. Über die zweite Mannschaft Groningens integrierte er sich sportlich jedoch schnell und wurde alsbald Stammspieler. Er erzielte in 29 Ligaeinsätzen zehn Treffer.
Nach nur einem Jahr in Groningen wechselte der Angreifer im August 2007 für eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro zum Ligakonkurrenten Ajax Amsterdam. Dort unterschrieb der Uruguayer einen Fünf-Jahres-Vertrag. Sein Pflichtspieldebüt gab Suárez am 15. August 2007 in der Qualifikation zur UEFA Champions League gegen Slavia Prag. Kurz darauf gab er im Spiel gegen VBV De Graafschap Doetinchem sein Ligadebüt und erzielte beim 8:1-Sieg seinen ersten Treffer für Ajax. Suárez schaffte es auf Anhieb, sich bei Ajax durchzusetzen und hatte zudem das Amt des Mannschaftskapitäns inne. In der Saison 2009/10 erzielte er in 33 Spielen 35 Tore für den Amsterdamer Klub und wurde somit Torschützenkönig der niederländischen Liga. Insgesamt gelangen Suárez in dieser Spielzeit, in der Ajax den niederländischen Pokal gewann, wettbewerbsübergreifend 49 Treffer. Zudem wurde er 2010 auch als Fußballer des Jahres in den Niederlanden vor den Zweit- und Drittplatzierten Dries Mertens und Demy de Zeeuw ausgezeichnet.
Nachdem er im Ligaspiel gegen die PSV Eindhoven einen Gegenspieler in die Schulter gebissen hatte, wurde er im November 2010 vom niederländischen Verband für sieben Pflichtspiele gesperrt. Vor Ablauf der Sperre erfolgte der Wechsel zu Liverpool. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Suárez 159 Pflichtspiele für Ajax absolviert. Seine Trefferausbeute belief sich auf insgesamt 111 Tore.
Ende Januar 2011 wechselte Suárez für eine Ablösesumme von 26,5 Millionen Euro zum FC Liverpool und unterschrieb dort einen Fünfeinhalbjahresvertrag. Sein Debüt für Liverpool absolvierte er am 2. Februar 2011; 16 Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er sein erstes Tor.
Gemessen am Anteil von verkauften Fußballertrikots gehörte er im Jahr 2012 zu den zehn beliebtesten Fußballspielern des Vereinigten Königreichs.
In den ersten zweieinhalb Saisons absolvierte er für Liverpool 77 Partien in der Premier League. Dabei erzielte er 38 Treffer. Am 20. Dezember 2013 wurde bekannt gegeben, dass Suárez seinen Vertrag bei den Liverpoolern bis zum Ende der Spielzeit 2017/18 verlängert hat.
In der Spielzeit 2013/14, in der er in den ersten fünf Spielen noch die Sperre aus der Tätlichkeit der Vorsaison gegen Ivanović absaß, kam er in 33 weiteren Ligaspielen zum Zug und schoss 31 Tore. Er belegte mit Liverpool am Saisonende den zweiten Tabellenplatz und wurde somit englischer Vizemeister. In persönlicher Hinsicht sicherte er sich mit seinen 31 erzielten Treffern den Titel des Torschützenkönigs der Premier League mit deutlichem Vorsprung vor seinem Mannschaftskollegen Daniel Sturridge (22 Tore). In jener Saison stellte Suárez zudem mehrere Rekorde auf. So erzielte er am 4. Dezember 2013 beim 5:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Norwich City vier Tore. Als erster Spieler in der Geschichte der Premier League gelang es ihm damit zum dritten Mal gegen denselben Verein in einem Spiel drei Treffer zu erzielen. Durch seinen Tordoppelpack am 21. Dezember 2013 war er zudem der erste Spieler in der Ligageschichte Englands, dem es in vier aufeinanderfolgenden Partien gelang, zwei oder mehr Tore zu erzielen, da er bereits in den vorangegangenen Ligaduellen einmal vier und zweimal je zwei Tore geschossen hatte.
Anfang Juli 2014 verhandelte der FC Liverpool mit dem FC Barcelona über einen möglichen Transfer Suárez’ zur Saison 2014/15. Spanische und britische Medien berichteten übereinstimmend, dass der FC Barcelona für einen Transfer Suárez’ bereit sei, die in einer Ausstiegsklausel im laufenden Spielervertrag festgelegte Mindestablösesumme von 81,25 Millionen Euro zu zahlen, wodurch er zu einem der teuersten Spieler weltweit wurde. Um den Wechsel zu ermöglichen, soll Suárez sich bereit erklärt haben, ein geringeres Jahresgehalt als die geschätzten 12 Millionen Euro netto, die er in Liverpool verdiente, zu akzeptieren. Am 11. Juli 2014 wurde der Transfer offiziell bestätigt. Am 25. Oktober 2014 feierte er sein Debüt in der Primera División, als er bei der 1:3-Niederlage gegen Real Madrid in der Startelf stand und den einzigen Treffer Barcelonas vorbereitete. Insgesamt trug er in der Saison 2014/15 mit 16 Treffern in 27 bestrittenen Ligaspielen zum Gewinn der Spanischen Meisterschaft bei. Auch gewann er mit dem FC Barcelona die Copa del Rey der Saison 2014/15. Zudem lief er in zehn Partien (sieben Tore) der Champions League 2014/15 auf, die sein Verein dann auch gewann. In der Spielzeit 2015/16 wurde er 35-mal (40 Tore) in der höchsten spanischen Spielklasse und neunmal (acht Tore) in der Champions League eingesetzt. Er verteidigte mit der Mannschaft den Meistertitel und die Copa del Rey. In der Saison 2016/17 kam er 35-mal (29 Tore) in der Primera División und neunmal (drei Tore) in der Champions League zum Einsatz.
Während diese Trefferzahl für die Saison 2016/17 sowohl vom Kicker-Sportmagazin als auch in der Wertung des Goldenen Schuhs geführt wird, weist die spanische La Liga derzeit offiziell einen Treffer mehr für Suárez aus, da entgegen anderer Wertungen in der Partie vom 1. März 2017 gegen Sporting Gijón ein Eigentor von Juan Rodríguez Suárez als Tor gutgeschrieben wurde.
Im Dezember 2016 verlängerte Suárez nach Angaben seines Vereins den Vertrag beim FC Barcelona bis zum 30. Juni 2021. Im Vertrag wurde in einer Klausel festgehalten, dass er den Verein nur gegen Zahlung einer Ablösesumme von 200 Millionen Euro vor Vertragsablauf verlassen könne.
Suárez spielte bereits in der U-20-Nationalmannschaft Uruguays. Die U-20-Südamerikameisterschaft 2007 in Paraguay verpasste er, da ihm trotz Intervention der AUF bei der FIFA keine Freigabe seines Arbeitgebers FC Groningen erteilt wurde. Er nahm aber mit der U-20, gemeinsam unter anderem mit seinen späteren A-Nationalmannschafts-Weggefährten Edinson Cavani und Martín Cáceres, an der U-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2007 teil. Am 7. Februar 2007 absolvierte Suárez dann sein erstes Spiel mit der uruguayischen A-Nationalmannschaft. Beim Spiel gegen Kolumbien sah er in der 85. Minute die gelb-rote Karte. Beim 5:0-Sieg gegen Bolivien am 13. Oktober 2007 erzielte der Stürmer seinen ersten Treffer für die uruguayische Auswahl. In der Folgezeit entwickelte er sich an der Seite insbesondere Diego Forláns und Diego Luganos zu einem der Leistungsträger der Celeste.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika gehörte er zum uruguayischen Aufgebot und trug während des Turniers die Rückennummer 9. Er trug zum Halbfinaleinzug Uruguays, der Überraschungsmannschaft des Turniers, unter anderem dadurch bei, dass er im Viertelfinale beim Stand von 1:1 einen Torschuss Ghanas auf der Linie des uruguayischen Tors in der letzten Minute der Verlängerung mit der Hand abwehrte, wofür er mit der Roten Karte vom Platz gestellt wurde und Ghana einen Strafstoß erhielt. Der Ghanaer Asamoah Gyan traf jedoch nur die Latte. Anschließend gewann Uruguay im Elfmeterschießen und zog ins Halbfinale ein, in dem die Mannschaft gegen die Niederlande mit 2:3 knapp das WM-Finale verpasste. Suárez selbst war nach seinem Platzverweis automatisch für das Spiel gesperrt gewesen. Im Spiel um Platz 3, welches Uruguay mit 2:3 erneut knapp verlor, kam er gegen Deutschland ein weiteres Mal zum Einsatz.
Sehr erfolgreich für Suárez verlief die Copa América 2011 in Argentinien: Sein erstes Tor in diesem Turnier erzielte er gleich im ersten Gruppenspiel seiner Mannschaft, einem 1:1 gegen Peru. Das Viertelfinale gegen den großen Favoriten Argentinien endete nach Verlängerung mit 1:1; beim anschließenden Elfmeterschießen, das Uruguay für sich entscheiden konnte, verwandelte Suárez seinen Elfmeter. Beim 2:0-Sieg Uruguays im Halbfinale - wieder gegen Peru - erzielte Suárez gleich beide Treffer und führte seine Mannschaft erstmals seit 12 Jahren in das Finale der Copa América. Im Endspiel gegen Paraguay, das von seiner Mannschaft mit 3:0 gewonnen wurde, erzielte er in der 11. Minute die Führung und lieferte Diego Forlán die Vorlage zum 3:0. Suárez wurde für seine Leistungen zum besten Spieler des Turniers gewählt. Außerdem war er mit vier Treffern zweitbester Torschütze hinter Paolo Guerrero, der ein Tor mehr erzielt hatte.
Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2014 sorgte für einen weiteren Höhepunkt in Suárez’ Karriere, als er am 11. November 2011 im Spiel gegen Chile als erster Uruguayer vier Tore in einem WM-Qualifikationsspiel schoss. Eine solche Zahl an Toren in einer Begegnung hatte in der Geschichte der Celeste zuletzt Javier Ambrois im März 1957 gegen Ecuador erzielt.
2012 wurde Suárez als einer von drei älteren Spielern in den uruguayischen Kader für das Olympische Fußballturnier in London berufen und war Kapitän der Mannschaft. Die U-23 Uruguays verlor beim 0:2 gegen den Senegal erstmals ein Spiel bei den olympischen Spielen - hatte aber seit 1928 nicht mehr teilgenommen - und schied als Gruppendritter nach der Vorrunde aus.
Seit dem 6. September 2013 ist Suárez alleiniger Rekordtorschütze Uruguays vor Diego Forlán, mit dem er diese Ehre einige Male hatte teilen müssen. In der Qualifikation der Südamerikagruppe für das WM-Turnier 2014 war Suárez mit elf Treffern erfolgreichster Torschütze vor dem Zweitplatzierten Lionel Messi (10 Tore). Trotzdem erreichte Uruguay in der Südamerikagruppe nur den fünften Rang und qualifizierte sich erst in einem interkontinentalen Play-Off gegen Jordanien, wobei Suárez in den beiden Spielen (5:0, 0:0) torlos blieb.
Bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien gehörte Suárez erneut dem Aufgebot Uruguays an. Nach einer 1:3-Auftaktniederlage gegen Costa Rica hielt Suárez seine Mannschaft mit zwei Treffern beim darauffolgenden 2:1 gegen England im Turnier. Für seinen Schulterbiss im dritten WM-Vorrundenspiel gegen Italien am 24. Juni 2014 gegen den Italiener Giorgio Chiellini, den der Schiedsrichter Marco Antonio Rodríguez Moreno nicht gesehen hatte, wurde Luis Suárez von der FIFA für neun Spiele und vier Monate gesperrt. Das Spiel gewann Uruguay 1:0 und schied danach ohne Suárez im Achtelfinale gegen Kolumbien mit 0:2 aus. Insgesamt hat er bis zu seinem vorläufig letzten Einsatz am 28. März 2017 bislang 91 Länderspiele absolviert, in denen er offiziell 46 Tore erzielen konnte. Die FIFA rechnet ihm jedoch ein Tor mehr zu, somit 47.
Als 16-jähriger Jugendspieler bei Nacional Montevideo attackierte Suárez im November 2003 den Schiedsrichter Luis Larrañaga mit einem Kopfstoß, der eine stark blutende Verletzung verursachte. Larrañaga hatte Suárez unmittelbar zuvor im vorletzten Saisonspiel wegen Protestierens nach einer gelben Karte wegen Foulspiels des Feldes verwiesen, womit Torjäger Suárez auch vom entscheidenden Abschlussspiel um die Meisterschaft ausgeschlossen wurde. Wegen seines Kopfstoßes wurde er vom Verband für elf Spiele gesperrt.
Im November 2007 während eines Ligaspiels für seinen neuen Verein Ajax Amsterdam eskalierte eine Meinungsverschiedenheit mit Suárez’ Mannschaftskollegen Albert Luque zu einer Schlägerei in der Halbzeitpause, bei der die beiden von Mitspielern getrennt werden mussten und vom Trainer für den Rest des Spiels vom Platz genommen wurden. Aufgrund des vorzeitig erschöpften Auswechselkontingents musste die Mannschaft nach einer Verletzung eines Mitspielers die letzten 20 Minuten des Spiels zu zehnt bestreiten. Sowohl Luque als auch Suárez wurden von Ajax mit einer Geldstrafe belegt.
Bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verhinderte Suárez im Juli 2010 in der letzten Minute der Verlängerung der Viertelfinal-Begegnung Uruguays gegen Ghana durch ein absichtliches beidhändiges Handspiel auf der Torlinie ein Tor und wurde daraufhin vom Platz gestellt. Der anschließende Handelfmeter für Ghana zum möglichen Siegtor zum 2:1 wurde verschossen und Uruguay setzte sich im folgenden Elfmeterschießen mit 4:2 durch. Suárez verpasste aufgrund der mit dem Platzverweis verbundenen Spielsperre das spätere Halbfinale gegen die Niederlande. Suárez verließ nicht, wie nach roten Karten üblich, sofort den Innenraum, sondern schaute der Ausführung des Elfmeterschusses von der Seitenlinie aus zu und bejubelte den Fehlschuss. Später bezeichnete er sein Handspiel auf der Torlinie als „die beste Torwartparade der WM“.
Beim Spiel der niederländischen Eredivisie im November 2010 zwischen Ajax Amsterdam und dem PSV Eindhoven biss Suárez seinen Gegenspieler Otman Bakkal nach einem Wortgefecht während einer Spielunterbrechung in die vordere rechte Schulter. Der Schiedsrichter hatte den Vorfall nicht gesehen, doch der niederländische Fußballverband verhängte gegen Suárez aufgrund der Fernsehbilder eine Sperre von sieben Spielen. Bei der Bemessung der Strafe berücksichtigten die Offiziellen auch das vorangegangene Verhalten des Spielers. Im Eröffnungsspiel der Saison vier Monate zuvor hatte Suárez wegen groben Foulspiels einen Platzverweis erhalten, der eine Drei-Spiele-Sperre nach sich zog, von der ein Spiel zur Bewährung ausgesetzt war. Suárez hatte sich während seiner Jahre in den Niederlanden bereits eine unrühmliche Reputation aufgrund häufiger „Schwalben“ und Diskussionen mit Schiedsrichtern und daraus resultierender Verwarnungen erworben. Sowohl in Groningen als auch in Amsterdam hatten Vereinsverantwortliche versucht, die Häufigkeit seiner Unsportlichkeiten zu reduzieren, durch die er häufig dem eigenen Team schadete.
Am 20. Dezember 2011 wurde Suárez in einem international aufmerksam beachteten Streitfall wegen rassistischer Äußerungen gegenüber Patrice Evra für acht Spiele gesperrt und mit einer Geldstrafe von 40.000 Pfund belegt. Der englische Verband sah es nach einer ausführlichen Untersuchung der von Evra erhobenen Vorwürfe als erwiesen an, dass Suárez seinen Gegenspieler im Oktober 2011 in einem Fußballspiel zwischen dem FC Liverpool und Manchester United mehrmals in abwertender und provozierender Absicht auf seine Hautfarbe angesprochen habe, und bewertete die von Suárez zu seiner Verteidigung vorgebrachte Darstellung der Vorfälle und vor allem des Wortwechsels auf dem Rasen als in zahlreichen zentralen Punkten unglaubwürdig. Mit breiter Unterstützung insbesondere seines Vereins und aus seiner uruguayischen Heimat hatte Suárez sich im Verlauf der Kontroverse vor allem als Opfer falscher Anschuldigungen Evras sowie einer kulturell bedingten Fehlinterpretation des spanischen Wortes „negro“ präsentiert, das er dem dunkelhäutigen Evra gegenüber nicht mehrmals abwertend, sondern im Gegenteil nur ein einziges Mal und dabei sogar in versöhnlicher und freundschaftlicher Absicht gebraucht haben wollte.
Der Skandal fand eine unerwartete Fortsetzung, als Suárez am 11. Februar 2012 beim nächsten Aufeinandertreffen der beiden Vereine nach Ablauf seiner Sperre Evra demonstrativ den Handschlag verweigerte. In einem ausführlichen Interview mit dem russischen Auslandsfernsehsender Russia Today im Mai 2012 bezeichnete Suárez seine Bestrafung durch die FA rückblickend als „seltsam und unglaublich“, weil er „ohne jeden Beweis gesperrt“ worden sei. Er stellte sich als Opfer einer Verschwörung dar: Der Verband habe offensichtlich versuchen müssen, einen Liverpool-Spieler aus dem Verkehr zu ziehen, da habe seine Sperre gut gepasst.
Im April 2013 wurde Suárez für zehn Spiele gesperrt, nachdem er - wie zweieinhalb Jahre zuvor - einen Gegenspieler gebissen hatte, diesmal Branislav Ivanović in einem Ligaspiel gegen den FC Chelsea. Auch der damalige britische Premierminister David Cameron äußerte sich zwischen Bekanntwerden des vom Schiedsrichterteam unbemerkten Vorfalls und der Verhängung der Strafe durch die englische Football Association zu Suárez’ Tätlichkeit. Unter Hinweis auf die Vorbildfunktion von Fußballstars ließ Cameron über seinen Sprecher erklären, dass er eine besonders harte Bestrafung für angemessen halte.
Am 24. Juni 2014 biss Suárez im letzten Vorrundenspiel der WM 2014 gegen Italien seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini abseits des Balls von hinten in die Schulter. Nachdem Chiellini mit dem linken Ellenbogen nach hinten schlug und zusammensackte, ließ sich auch Suárez auf den Rasen fallen und hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Oberkiefer. In einem Interview behauptete Suárez nach dem Spiel, Chiellini habe ihn mit der Schulter gestoßen und ihn so auch am Auge verletzt. Solchen Dingen, die im Strafraum ständig passierten, solle man aber keine große Bedeutung beimessen. Da der Schiedsrichter die Aktion nicht gesehen hatte, wurde die FIFA-Disziplinarkommission anhand der Fernsehbilder tätig und prüfte eingereichte schriftliche Stellungnahmen der beteiligten Seiten zum Vorfall.
Als Sanktion erhielt Suárez einen viermonatigen Ausschluss von allen fußballbezogenen Aktivitäten einschließlich eines weltweiten Stadionverbots und zusätzlich eine Sperre für neun offizielle Länderspiele nebst Geldstrafe in Höhe von 100.000 Schweizer Franken. Zudem wurde ihm die WM-Akkreditierung entzogen und der Kontakt zur Nationalmannschaft untersagt. Unter Berufung auf den noch unveröffentlichten Bericht der Disziplinarkommission meldete Reuters, das unabhängige FIFA-Gremium habe die mangelnde Einsicht Suárez’ in die Regelwidrigkeit seines Handelns als strafverschärfend gewertet. Eine Sperre von sechs Spielen, wie etwa als minimale Bestrafung für Anspucken des Gegners ausdrücklich vorgesehen, sei für nicht ausreichend befunden worden, zumal die zwei vorangegangenen Sperren wegen absichtlichen Beißens keine Einstellung dieses inakzeptablen Verhaltens bewirkt hätten. Da der Ausschluss sofort nach Mitteilung wirksam wurde, musste Suárez den WM-Kader Uruguays unmittelbar verlassen und reiste in sein Heimatland, wo er von ihn unterstützenden Menschenmengen einschließlich des Staatspräsidenten José Mujica zum Empfang erwartet wurde.
Die Sanktionen der FIFA lösten unterschiedlichste Reaktionen aus. Sie wurden unter anderem von Diego Maradona als überzogen kritisiert. Er beschimpfte die internationalen Fußball-Idole Pelé und Franz Beckenbauer als „zwei Idioten“, da sie die FIFA-Maßnahme positiv bewertet hatten. Auch der betroffene Gegenspieler Chiellini bezeichnete das Strafmaß als übertrieben. Die Internationale Spielergewerkschaft FIFPro sah darin eine direkte Verletzung der Arbeitnehmerrechte. Auch Nationaltrainer Óscar Washington Tabárez, der eine Sanktion zwar generell für gerechtfertigt erachtete, kritisierte deren Ausmaß und die Behandlung von Suárez. Ex-Nationaltrainer Jorge Fossati äußerte sich besorgt, dass nicht die Spielsperre das Problem sei, sondern die Tatsache, dass Suárez für einen Fehler im Rahmen eines Fußballspiels wie ein Verbrecher behandelt werde. Aus der uruguayischen Heimat erhielt Suárez unter anderem Unterstützung seitens des uruguayischen Staatspräsidenten José Mujica. Auch die Legislative bezog in Uruguay Stellung zum Vorfall. So verabschiedete das Regionalparlament Junta Departamental de Montevideo auf seiner Sitzung vom 26. Juni 2014 eine Resolution, in der es seine Solidarität mit Suárez zum Ausdruck brachte. Die prominenteste kritische Stimme zu Suárez in Uruguay war die des letzten noch lebenden uruguayischen Weltmeisters von 1950 Alcides Ghiggia, der seine Kritik zudem rund einen Monat nach dem Vorfall erneuerte.
Mehrere prominente Verteidiger Suárez’ gegen die Kritik an seinem Biss sahen ihn beziehungsweise das Land Uruguay als Opfer unterschiedlicher Verschwörungen. Staatspräsident Mujica sprach zunächst vor Verkündung der Sanktion von einer Rufmordkampagne gegen Suárez und sagte, er habe Suárez niemanden beißen sehen. Später bezeichnete er die Bestrafung als eine „ewige Schande“ für die FIFA und „einen der dunkelsten Momente in der Geschichte des Weltfußballs“. Es handele sich um eine „monströse Aggression“ nicht nur gegen einen Spieler, sondern gegen ein ganzes Land. Uruguay werde härter bestraft als andere Länder, weil es eine „winzige Nation“ und für die von kommerziellen Interessen geleitete FIFA ohne Gewicht sei. Diego Maradona erklärte, die Sanktion sei eine Bestrafung der FIFA gegen sieben uruguayische Fußballvereine, die gegenüber dem Kontinentalverband CONMEBOL eine höhere Beteiligung an Fernseherlösen gefordert hatten. Suárez’ Rechtsanwalt, das Vorstandsmitglied des Uruguayischen Fußballverbands Alejandro Balbi, sagte dagegen, die Ermittlungen gegen den Spieler seien zweifelsfrei darauf zurückzuführen, dass England und Italien von Uruguay aus der Weltmeisterschaft gestoßen worden seien. Außerdem bestehe ein Interesse, Uruguay als möglichen späteren Gegner des Gastgebers Brasilien zu schwächen, weswegen man Suárez ausschalten wollte. In ähnlicher Weise äußerte sich der Nationaltrainer Óscar Washington Tabárez, der der internationalen Presse ein Aufbauschen des Falls vorwarf und aus Protest gegen den „Machtmissbrauch“ der Disziplinarkommission seine Mitarbeit in der Strategiekommission der FIFA niederlegte. Mannschaftskapitän Lugano bestritt zunächst, dass es in dem Spiel überhaupt einen bedeutsamen Zwischenfall gegeben habe, bezeichnete Chiellini als „Heulsuse“ und beschuldigte englische Medien einer gezielten Kampagne gegen Suárez. Dieser werde zum Opfer gemacht, weil er aus Uruguay komme, einem Land der Dritten Welt, das in der FIFA keine Stimme habe. Die Sanktion bezeichnete er als „Barbarei“ und „Menschenrechtsverletzung.“
Mehrere Kommentatoren, insbesondere aus Europa, sahen in Suárez’ Ausfällen Anzeichen für eine therapiebedürftige psychische Störung. So empfahl FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke Suárez dringend, professionelle Hilfe anzunehmen und sich einer Behandlung zu unterziehen. Auch Suárez ehemaliger Ajax-Trainer Frank de Boer betonte den psychologischen Aspekt in Suárez’ auffälligem Verhalten und äußerte die Vermutung, Suárez’ Beiß-Attacken in Stresssituationen seien auf Kindheitserfahrungen zurückzuführen. Gordon Taylor, Geschäftsführer der englischen Spielergewerkschaft PFA, die Suárez bereits nach seinem Biss gegen Ivanović professionelle Hilfe beim Umgang mit emotionaler Belastung angeboten hatte, sagte in Übereinstimmung mit FIFPro, die FIFA-Sanktion hätte mit einer verpflichtenden psychologischen Beratung und Therapie für Suárez verbunden werden sollen.
Am 30. Juni 2014 veröffentlichte Suárez schließlich eine schriftliche Erklärung, in der er ein absichtliches Beißen nicht zugab, sondern lediglich einen Zusammenstoß, bei dem allerdings sein Gegenspieler durch ihn zu Schaden gekommen sei: „Die Wahrheit ist, dass mein Kollege Chiellini bei seiner Kollision mit mir das physische Ergebnis eines Bisses erlitten hat.“ Er erklärte sein Bedauern über das Vorgefallene, bat Chiellini und „die gesamte Fußballfamilie“ um Entschuldigung und versprach, dass er nie wieder in einen solchen Vorfall verwickelt sein werde.
Am 3. Juli 2014 bestätigte die FIFA den Eingang des vom uruguayischen Fußballverband eingelegten Einspruchs gegen die Sanktion. Eine Woche später wies die Berufungskommission der FIFA den Einspruch ab und bestätigte die Entscheidung der Disziplinarkommission in allen Punkten.
Auf die Sperre hin hatte der kosovarische Verein KF Hajvalia sein Interesse an Suarez bekundet und bot seinem damaligen Verein FC Liverpool 30.000 Euro Ablöse für eine viermonatige Ausleihe während seiner Sperre und Suarez ein monatliches Gehalt von rund 1500 Euro an, der Club begründete dies damit, dass Kosovo kein anerkanntes Land der FIFA und der kosovarische Fußballverband damit auch kein FIFA-Mitglied ist, und Suarez dort so trotz Sperre spielen kann. Die FIFA stellte daraufhin klar, dass Suárez auch nicht im Kosovo spielen darf. Würde er in den Kosovo wechseln und dort eingesetzt werden, was gegen die Sperre verstoßen würde, würden neue Ermittlungen der FIFA-Disziplinarkommission eingeleitet, was eine Verschärfung der derzeitigen Sperre zur Folge haben könnte.
Die Sperre wurde Mitte August vom CAS, der von Suárez, dem FC Barcelona und dem uruguayischen Fußballverband angerufen wurde, auf Pflichtspiele reduziert, womit er in Freundschaftsspielen eingesetzt werden konnte. Ab dem 25. Oktober 2014 war Suárez wieder spielberechtigt.